Failté Eire – Herbst auf der grünen Insel 02.10.-10.10.2015

Failté Eire – Herbst auf der grünen Insel 02.10.-10.10.2015

Spätabends kamen wir auf der grünen Insel an und wurden auf der Suche nach dem richtigen Bus ins Zentrum von einem „Marktschreier“ von Busticketverkäufer begrüßt. In den ersten Bus ließ man uns zwar einsteigen, schickte uns aber, da kein Platz mehr frei war und stehen nicht erlaubt war, wieder hinaus. Zum Glück ließ der nächste Bus nicht lange auf sich warten. Die richtige Haltestelle zu finden gestaltete sich als etwas schwierig, weil der Fahrer die Halte nur sehr leise ansagte, so dass nur die ersten zwei Reihen überhaupt etwas verstanden. Wir stiegen schließlich doch richtig aus und kamen kurz vor 11 Uhr nachts im Mespil Hotel an. Ein schönes Haus, nicht zu weit vom Zentrum, aber auch nicht mitten drin, so dass es relativ ruhig war. Selbstverständlich muss man seine Ankunft in Irland passend in einem Irish Pub besiegeln und so machten wir uns noch auf den Weg in das nahegelegene Pub, wo wir leider die einzigen Gäste waren und um uns herum schon aufgeräumt wurde.
Da man die Hauptstadt Dublin nicht an einem Tag erkunden kann, haben wir uns ein paar Sachen herausgepickt und starteten unsere Stadterkundung am St. Stephens Green. Der Biermogul Arthur Guiness ließ diesen Park anlegen und viele Statuen von irischen Berühmtheiten säumen seine Wege. Wir spazierten durch das grüne Herz und genossen die Ruhe. Eine wunderschöne Parkanlage, die vor allem bei Schönwettertagen zum Verweilen einlädt. Ein Geocache brachte uns den Park schließlich noch mit vielen Rätseln und Erklärungen näher.

St. Stephens Green

St. Stephens Green

Da es zwar trocken, aber durch den Wind doch sehr eisig war, machten wir uns schließlich auf den Weg zum Trinity College, das wir zusammengefroren erreichten. Wir reihten uns ein, um das Book of Kells zu sehen und es ging trotz der scheinbar langen Schlange relativ schnell voran. In der Hochsaison müssen sich die Menschen hier durch das ganze College schlängeln. Für € 5,- erstanden wir noch einen Audioguide und ließen uns so die Geschichte des Book of Kells, des Mönchslebens und der Bibliothek selbst näher bringen. Dann standen wir vor dem aufgeschlagenen Buch und betrachteten fasziniert die präzisen, feinen Illustrationen – es war einfach unbeschreiblich beeindruckend. Noch fasziniert von der mittelalterlichen Kunst des Schreibens betraten wir den Long Room der Bibliothek und waren im ersten Moment sprachlos angesichts der über 200000 alten, in Schweinsleder eingebundenen Bücher, die sich in unzähligen, zweistöckigen Regalen aneinanderreihten.

Long Room Trinity College

Long Room Trinity College

Der Geruch alter Bücher stieg uns in die Nase. Den Gang zwischen den hohen Regalen flankierten Büsten von großen Literaten und Wissenschaftlern wie Shakespeare, Sokrates, Plato u.a. Obwohl jetzt im Herbst nicht mehr so viel los war wie sicher im Sommer, störte doch auch das vorhandene Gewusel die Ruhe dieses ehrfurchtgebietenden Raumes, auch wenn die Besucher sich relativ ruhig verhielten. Letztlich muss ich sagen, dass die Old Library mit dem Book of Kells einfach ein Muss ist, Massen hin oder her. Wir spazierten über den Innenhof des Colleges zurück zum Ausgang und machten uns auf die Suche nach einem Lokal fürs Mittagessen. Die Suche gestaltete sich als schwierig, da die Preise in Irland schon gesalzen sind. Wir stießen nach schier endloser Suche doch noch auf ein Lokal mit einem anständigen Lunchspecial und brachen frisch gestärkt zum Dublin Castle auf.

Dublin Castle

Dublin Castle

Mit unserer Heritage-Karte konnten wir kostenlos an einer Führung teilnehmen und entdeckten dabei auch die unterirdischen Reste der mittelalterlichen Burgmauern. Nach der Kapelle erkundeten wir die Prunkräume des Schlosses und ließen uns beeindrucken.

Prunkraum Dublin Castle

Prunkraum Dublin Castle

Die Führung hat sich wirklich gelohnt, denn wir erfuhren viele Einzelheiten zu der Geschichte der eindrucksvollen Burg. Nach einem kurzen Abstecher in den naheliegenden Garten mit seinem Rasen, der mit irischen Knoten „gemustert“ ist, erreichten wir schließlich die Christ Church Cathedral und Dublinia mit seiner Ausstellung über die Wikinger, das Mittelalter und Archäologie im Allgemeinen.

Christ Church Cathedral

Christ Church Cathedral

Über drei Etagen erkundeten wir die Ausstellungen und ich finde gerade durch seine Interaktivität ist dieses Museum vor allem für Familien empfehlenswert. Müde machten wir uns auf den Rückweg ins Hotel. Wir spazierten durch Temple Bar und ließen uns von dem schon nachmittags herrschenden Treiben mitreißen. Am Merrion Square statteten wir noch dem lässig auf einem Stein herumliegenden Oscar Wilde einen Besuch ab und betrachteten die vielen bunten Türen auf unserem Weg.

Oscar Wilde

Oscar Wilde

Bunte Türen

Bunte Türen

Den Abend verbrachten wir schließlich ganz typisch in einem Pub in Temple Bar bei Live-Musik und Rugby-World-Cup.
Zu den Iren gibt es zu sagen, dass diese wohl eine ganz schöne Hitze zu haben scheinen, denn selbst mitten in der Nacht spazieren die Mädels mit kurzen Röcken ohne Strumpfhosen herum und schon unterm Tag haben wir viele Männer mit Shorts und T-Shirt gesehen, obwohl wir in unseren dicken Jacken froren.
Der Tag in Dublin ging viel zu schnell vorbei und nach einem kurzen Treffen mit einer Stadtführerin, die ich von der Arbeit kenne, waren wir schon auf dem Weg zum Flughafen, um unseren Mietwagen entgegenzunehmen. Der erste Schock kam im Bus als wir feststellten, dass wir beide unsere Führerscheine zu Hause vergessen hatten. Verzweifelt versuchten wir trotzdem unseren Wagen zu bekommen, was natürlich nicht gelang. Ich sah uns schon mit dem Bus durch Irland reisen und nicht einmal die Hälfte dessen sehen, was wir alles sehen wollten. Nachdem uns der Herr von der Vermietung sagte, dass ihm eine Fotokopie des Führerscheins reichen würde, setzten wir alle Hebel in Bewegung und erhielten nach großer Mithilfe von Familie und Freunden zu Hause nach zwei Stunden doch noch unser Auto. Den ersten Punkt unseres Plans mussten wir streichen, da es für Trim Castle nun einfach schon zu spät war und uns die frühchristliche Klostersiedlung Clonmacnoise einfach wichtiger war. Wir fuhren den Motorway Richtung Galway und verließen ihn bei Kilbeggan, um auf kleineren und schmaleren Wegen das Kloster zu erreichen. Einmal herunter von der Autobahn erkannten wir auch, wieso man besser nicht zur Seite ausweicht. Hinter harmlos aussehenden Hecken erhoben sich massive Steinmauern, die hier überall die Felder begrenzten. Schon in der Zufahrt erspähten wir eine Ruine, die auf einem Hügel über dem River Shannon thronend auseinandergebrochen zu sein schien. Das Kloster sollte man wirklich besuchen, die vielen kunstvoll gearbeiteten Hochkreuze inmitten der Ruinen der Kathedrale erheben sich majestätische über dem River Shannon und haben ihre ganz eigene Atmosphäre, beinahe mystisch.

Kloster Clonmacnoise

Kloster Clonmacnoise

Kloster Clonmacnoise

Kloster Clonmacnoise

River Shannon

River Shannon

Über Ballinasloe, wo scheinbar die ganze Stadt auf den Beinen war und es von Pferden nur so wimmelte, erreichten wir Galway, wo wir unsere Unterkunft im schnuckeligen Prairie House bezogen. Der Abend klang, wie sollte es anders sein, im nahegelegenen O’Connors Pub aus. Die eindrucksvolle Innenausstattung faszinierend betrachtend lauschten wir der irischen Musik, was braucht man mehr?

O'Connor's Pub Galway

O’Connor’s Pub Galway

Unser Tagesausflug nach Connemara am folgenden Tag führte uns zuallererst zum Aughnanure Castle, welches wir in strömendem Regen erkundeten.

Aughnanure Castle

Aughnanure Castle

Bootsanlegestelle

Bootsanlegestelle

Die gut erhaltene Burgruine war gerade bei diesem Wetter umso imposanter. Die Landschaft erinnerte mich mittlerweile beinahe an Schottland: eine weite Hügellandschaft mit viel Gras und Heidekraut und Unmengen an Schafen und Kühen. Bei Maam Cross warfen wir einen kurzen Blick auf die „Quiet Man Bridge“, die durch den gleichnamigen Film mit John Wayne Berühmtheit erlangte. Da mir der Film bisher nichts sagte, nahm ich mir vor, diesen auf jeden Fall anzuschauen. Auf der Weiterfahrt in Richtung Clifden erhoben sich rechts von uns immer höhere Hügel in den Himmel. Das Wetter wurde mittlerweile besser und ab und an kam sogar die Sonne heraus und tauchte die Landschaft in ihr wundervolles Licht. In Clifden bogen wir nordwärts ab und erhaschten tolle Ausblicke auf die Twelve Bens mit ihren bis zu 800 m hohen Bergen, deren Spitzen leider noch im Nebel verschwanden.

Twelve Bens

Twelve Bens

Maumturk Mountains

Maumturk Mountains

Eine kurze Strecke hatten wir die Maumturk Mountains rechts von uns und erreichten schließlich die eindrucksvolle Kylemore Abbey. Das erhabene Herrenhaus erhebt sich an einem See inmitten einer wunderschönen Landschaft. Das ehemalige Märchenschloss des Mr. Henry erlebte einige familiäre Tragödien und ist heute eine Benediktinerinnen-Abtei.

Kylemore Abbey

Kylemore Abbey

Kylemore Abbey

Kylemore Abbey

Durch eine beeindruckende Landschaft fuhren wir nach Westport. Wir hatten zwar den heiligen Berg der Iren Croagh Patrick links von uns, aber im Nebel sah man leider nichts von ihm. Eigentlich hatten wir überlegt, die Achill Islands zu besuchen, aber da hatten wir uns einfach etwas verschätzt, da man auf irischen Straßen nicht so schnell vorankommt und auch gar nicht vorankommen will. Nun gut, muss der bevorzugte Ferienort Heinrich Bölls eben noch auf den nächsten Besuch warten. Über Partry und Ballinrobe erreichten wir Cong, wo uns gleich zu Beginn Ashford Castle, heute ein Hotel, in dem der „Quiet Man“ gedreht wurde, erwartete. Das Castle konnte überhaupt nicht übersehen werden, da es sich majestätisch an einer T-Kreuzung erhob. Nicht weit entfernt, vor der Klosterruine, stand dann auch eine Statue von John Wayne als Erinnerung an die Dreharbeiten.

"The Quiet Man" - John Wayne

“The Quiet Man” – John Wayne

Fluss in Cong

Fluss in Cong

Wir spazierten etwas durch die Klosteranlage und machten uns anschließend durch den romantischen, zwischen den beiden Seen Lough Mask und Lough Corrib gelegenen „Joyce-Country“, benannt nach einem von Irlands Nationalliteraten, auf den Rückweg nach Galway. Bei Maam Cross hielten wir uns südlich und nahmen die Küstenstraße zurück nach Salthill.

Küste

Küste

Ein toller Tag mit vielen unbeschreiblichen Eindrücken lag hinter uns. In der Oslo-Bar gönnten wir uns einen Irish Stew und ließen den Abend wieder in O’Connors Bar mit einer Gruppe Finnen ausklingen.
Jetzt hieß es Goodbye Galway und wir machten uns auf den Weg nach Süden. Nicht jedoch ohne vorher wenigstens noch kurz das wirklich sehenswerte Stadtzentrum von Galway zu besuchen bzw. zumindest einmal vorbeizufahren. Die Stadt hat eine schöne Altstadt mit vielen Sehenswürdigkeiten, leider hatten wir zu wenig Zeit und wollten uns bei diesem Besuch mehr auf die Landschaftshighlights konzentrieren. So führte uns unser Weg vorbei an Oranmore und Dunghaire Castle nach Süden und schließlich die Küstenstraße entlang nach Westen.

Dunghaire Castle

Dunghaire Castle

Die Mondlandschaft des Burren erhob sich auf einer Seite, die wunderschöne Küstenlinie auf der anderen.

Burren

Burren

Corcomroe Abbey

Corcomroe Abbey

Wir besuchten bei strahlendem Sonnenschein die Klosterruine Corcomroe Abbey und konnten anschließend beobachten, wie die Landschaft innerhalb kürzester Zeit im Nebel verschwand. Das Wetter wechselte und es blies ein eisiger Wind zu leichtem Nieselregen.

Wilde Küste

Wilde Küste

Am Aussichtspunkt Black Head war der Wind so stark, dass wir uns dagegen stemmen mussten und nur mehr in Schräglage gehen konnten. Endlich an den Cliffs of Moher angelangt, hatte der Wind eher noch zugenommen. Unzählige Touristen, die meisten in falscher Kleidung, stemmten sich gegen den unnachgiebigen Wind. Ponchos wurden so aufgebläht und nach oben umgestülpt, dass ihre Träger den Eindruck von Gespenstern vermittelten und verzweifelt versuchten, wieder Sichtkontakt mit der Landschaft herzustellen. Manche Leute krochen auf allen Vieren, da sie Angst hatten davongeweht zu werden. Wir kämpften uns erst zu O’Brian’s Tower durch, der jedoch aufgrund des starken Windes nicht bestiegen werden konnte. Die Aussicht bot aber auch von unten spektakuläre Ausblicke auf die eindrucksvollen Klippen. Ein Stück den Küstenwanderweg entlang nach Süden erhaschten wir weitere schöne Eindrücke von der anderen Seite. Es war fantastisch.

Cliffs of Moher

Cliffs of Moher

Cliffs of Moher

Cliffs of Moher

Cliffs of Moher

Cliffs of Moher

Als wir zurück zum Auto kamen, waren über 2 Stunden vergangen und wir zusammengefroren und froh ins Warme zu kommen. Auf dem Weg Richtung Ennis kehrten wir zu einem mittlerweile sehr späten Mittagessen ein und fuhren anschließend auf schnellstem Weg in Richtung Limerick. Bunratty Castle und Folk Park hatten zu so fortgeschrittener Stunde leider schon geschlossen, so dass uns nur der Anblick von außen blieb, ehe wir weiterfuhren auf der Suche nach einer B&B Unterkunft.

Bunratty Castle

Bunratty Castle

In Kilcornan wurden wir schließlich fündig. Es war ein langer Tag und es hat uns einmal wieder gezeigt, dass Pläne dazu da sind über Bord geschmissen zu werden, da Irland seine eigene Geschwindigkeit vorgibt.
Bezüglich der Straßen möchte ich noch sagen, dass die Geschwindigkeitsbeschränkungen hier sehr fantasievoll sind. Manchmal steht ein „100“-Schild in einer Gegend, in der schon 80 km/h sehr optimistisch sind. Man fragt sich, wer diese Beschränkungen wirklich überschreiten kann.
Nach einem leckeren Frühstück mit Porridge & Co verabschiedeten wir uns von unserer Gastgeberin Marie und fuhren die Küstenstraße entlang nach Tarbert und weiter über Listowel und Tralee auf die Dingle-Halbinsel.

Auf zur Dingle Halbinsel

Auf zur Dingle Halbinsel

Am Traught Beach bei Kinvarra spazierten wir erstmals durch den dunklen groben Sand und ließen uns die herankommenden Wellen um unsere Füße spülen. Als wir die Halbinsel erreichten, waren schon die ersten Kilometer beeindruckend: links hohe Berge und rechts das Meer.

Dingle Halbinsel

Dingle Halbinsel

Bei Castlegregory spazierten wir erneut durch den Sand. Weiter ging es über den Connor Pass mit spektakulären Ausblicken. Falls man kein Fahrzeug über 2t fährt, sollte man diesen Pass auf jeden Fall fahren, denn die Landschaft und vor allem die Ausblicke auf die Küste sind atemberaubend – auch wenn man immer wieder hofft, dass kein Gegenverkehr auftaucht.

Connor Pass

Connor Pass

In Dingle selbst spazierten wir etwas umher und bewunderten die süßen Häuser.

Dingle

Dingle

Wir entschieden uns gegen die Weiterfahrt in Richtung Slea Head und nahmen den Rückweg nach Killarney. Kurz nach Dingle jedoch entdeckten wir eine wunderschöne Bucht, wo wir es uns nicht nehmen ließen, erneut eine kleine Pause einzulegen und die Sonne zu genießen, während beeindruckende Wellen in die Bucht schwabbten.

Bucht

Bucht

Bucht

Bucht

Tralee-Dingle Eisenbahnviadukt

Tralee-Dingle Eisenbahnviadukt

Auf der Weiterfahrt sahen wir noch ein schönes Eisenbahnviadukt und schließlich den Inch-Beach, der unglaublich breit und von hellem Sand war. Witzig fand ich eine Reklame, dass man hier einen Surfkurs (2 Stunden) für € 25,- machen kann und wenn man nach den 2 Stunden nicht surfen kann, bekommt man sein Geld zurück. Wellen für diese Sportart waren auf jeden Fall genug vorhanden.

Inch-Beach

Inch-Beach

Killarney Cathedral

Killarney Cathedral

Durch Killarney mit seiner bewundernswerten Kathedrale, die sogar Wifi anbietet, erreichten wir Macroom, einen Ort, der mir überhaupt nichts sagt und der auch in unserem Reiseführer nur kurz genannt wird. Er lohnt aber auf jeden Fall einen Besuch mit einer majestätischen Burg und vielen schönen kleinen und bunten Häusern.

Macroom

Macroom

Macroom

Macroom

Kurz danach bogen wir von der Hauptstraße wieder in kleinere Straßen in Richtung Dunmanway ab und fuhren durch Alleen, die beinahe komplett zugewachsen waren. Dann endlich erreichten wir unser Ferienhaus in Drimoleague, unser Quartier für die nächsten drei Nächte. Den Berg hinauf auf immer enger werdenden Straßen lagen die „Top of the rock“-Pods. Der Name ist Programm. Unser Luxury Celtic Pod war wunderschön: ein Ferienhaus in Form eines großen Holzfasses mit allem, was man braucht. Die Luxury Pods hatten sogar ein WC und eine Küche, die normalen Pods nur Betten.

Top of the rock Pods

Top of the rock Pods

Top of the rock

Top of the rock

Unsere Gastgeber waren sehr nett und das Ambiente war einfach unschlagbar. An einem Lagerfeuer klang der Abend mit einer Dose irischen Biers aus.
Bei Nieselregen und Nebel starteten wir am nächsten Tag in Richtung Ring of Kerry. Kurz nach Bantry ging es über einen beeindruckenden Pass, wo uns die Ausblicke leider verborgen blieben. Wir erreichten Kenmare und kurz darauf den nächsten Pass in den Killarney Nationalpark. Stellenweise hörte jetzt der Regen auf und der Nebel lichtete sich, so dass wir am Ladies View einen tollen Ausblick auf den Lake und die Hügel hatten.

Ladies View

Ladies View

Kurz vor Killarney spazierten wir zum Torc-Wasserfall, der eindrucksvoll in einem Waldstück liegt, welches aber mit einem kurzen Spaziergang von einem Parkplatz aus erreichbar war.

Torc-Wasserfall

Torc-Wasserfall

Dann entdeckten wir Muckross House, aber obwohl der Eintritt in unserem Heritage-Pass enthalten gewesen wäre, entschieden wir uns nur für einen Spaziergang durch die umgebende Gartenanlage, die im Frühjahr bestimmt viel beeindruckender ist, wenn alles blüht.

Muckross House

Muckross House

Dann endlich der Ring of Kerry. Die vermutlich bekannteste Halbinsel Irlands bietet eine schöne Landschaft und schnuckelige Orte mit bunten Häuserfronten, die schön anzusehen waren, aber nach der Dingle-Halbinsel am Vortag konnte uns das nicht mehr so richtig begeistern. Der Ring of Kerry ist eben nicht nur der bekannteste, sondern auch der touristischste Rundweg und dementsprechend gut ausgebaut. Kurz nach Glenbeigh fuhren wir an einen Strand mit riesiger Düne, von der man sogar den Sandstrand auf Dingle vom Vortag sehen konnte.

Strand bei Glenbeigh

Strand bei Glenbeigh

Um wieder zurück zum Ring zu kommen, überquerten wir einen kleinen Pass, der spektakulär über einen Hügel führte und wo weder links noch rechts viel Platz war. Zum Glück hatten wir hier keinen Gegenverkehr. Über Cahirsiveen und Waterville ging es in südliche Richtung und schließlich auch wieder bergauf.

Ring of Kerry

Ring of Kerry

An einem Aussichtspunkt bot sich uns ein grandioser Ausblick auf die südliche Küste und die vorgelagerten Inseln und die Berge der Beara-Halbinsel.

Ring of Kerry

Ring of Kerry

Ein kleiner Abstecher zum Staigue Fort führte uns wieder einmal vor Augen, wie schwierig ausweichen auf engen Straßen sein kann. Die Zufahrtsstraße war der Inbegriff von schmal. Wir erkundeten das steinzeitliche Fort bei strahlendem Sonnenschein und kehrten dann zur Hauptstraße zurück.

Staigue Fort

Staigue Fort

In Sneem kehrten wir kurz zu Fish&Chips im Blue Bulls Pub ein, welches uns vorab empfohlen worden war. Dann kam wieder der Pass nach Kenmare und was uns am Morgen verborgen geblieben war, zeigte sich jetzt in strahlendem Sonnenschein. An manchen Stellen waren die Berge jedoch noch immer von dichten Wolken umhüllt, so dass es mystisch anmutete. Nach Bantry entschieden wir uns für einen spontanen Abstecher nach Süden zum Mizen Head, um einen schönen Sonnenuntergang zu sehen. Die in der Karte eingezeichnete und von uns vorgesehene Straße war zwar gesperrt, aber auch vom kleinen Ort Crookhaven aus sahen wir den tollen Sonnenuntergang.

Sonnenuntergang in Crookhaven

Sonnenuntergang in Crookhaven

Dort trafen wir witzigerweise auch einen Deutschen, der nach Irland ausgewandert war. Bei seiner Antwort auf unsere Auskunft, dass wir in Drimoleague wohnten, welches er als ein verschlafenes Nest bezeichnete, fragten wir uns, was denn bitte Crookhaven dann sei ;-). Ein kurzer Stopp an einer steinzeitlichen Steinsetzung, wo uns das Tageslicht für heute verließ, brachte uns zurück in unseren gemütlichen Pod.
Endlich ging es zum Ring of Beara, von dem wir schon so viel Tolles gehört hatten. Auf altbekanntem Wege fuhren wir über Pässe und bogen schließlich in Glengariff auf den Ring of Beara ab.

Ring of Beara

Ring of Beara

Schon in Glengariff hatten wir beeindruckende Ausblicke auf die Bantry Bay und Garinish Island, bei Adrigole dann ging es hinauf auf den Healy Pass und damit zum absoluten Highlight der Reise. Die Fahrt war spektakulär, die Ausblicke waren atemberaubend, alles in allem unbeschreiblich. Während der ganzen Fahrt kam uns nur ein Auto entgegen und anstelle von Verkehr und Menschen bevölkerten unzählige Schafe die schmalen Serpentinenstraßen. Ich muss wirklich sagen, dass dieser Pass das Beste der ganzen bisherigen Reise war und man diesen nicht missen sollte.

Healy Pass

Healy Pass

Healy Pass

Healy Pass

Healy Pass

Healy Pass

Bei Lauragh kamen wir zurück auf die Ringstraße und bogen gleich wieder für eine kleine Pause an die Küste ab. Die Straßen wurden schmaler und einmal, als wir darüber scherzten, dass hier ja gottseidank keine LKW und Busse fahren durften, kam uns wie als Antwort darauf ein riesiger Traktor entgegen und brachte uns beim Ausweichen ins Schwitzen. Bei Ardgroom nahmen wir wieder die Küstenstraße mit noch schmaleren Straßen – zumindest bildeten wir uns das ein.

Küstenstraße

Küstenstraße

Wieder boten sich tolle Ausblicke. Zurück auf der Ringstraße fuhren wir durch Eyeries und Allihies, zwei wunderschöne Orte mit buntbemalten Häusern. Auch den Abstecher zur Spitze der Halbinsel, von wo die Seilbahn nach Dursey Island übersetzt, ließen wir uns nicht nehmen und betrachteten schmunzelnd die wackelige Überfahrt.

Seilbahn nach Dursey Island

Seilbahn nach Dursey Island

Hätten wir genug Zeit gehabt, hätten wir die Überfahrt allein des Erlebens wegen gerne auf uns genommen. Vielleicht ein anderes Mal. Für heute jedoch machten wir uns auf den Rückweg, der jedoch schon am Ortsausgang von einer Kuh blockiert wurde. Sie reagierte nicht auf Hupen, sondern dachte sich wohl ihren Teil und ließ uns warten. Nach einer Weile lockte das Gras am Straßenrand dann aber doch mehr und sie ließ uns passieren. Ein Stopp an einem steinzeitlichen Ringfort, dann setzten wir unsere Fahrt entlang einer beeindruckenden Küstenlinie fort und erreichten am späten Nachmittag Drimoleague.

Küste

Küste

Schnell rüsteten wir uns für eine kleine Wanderung zum Castle. Der einzige Nachteil, wenn man „on top of the rocks“ wohnt ist, dass man hinunter und – noch schlimmer – hinterher wieder hinauf muss. Wir liefen an einem idyllisch dahinplätschernden Bach entlang, der mehrere kleine und einen größeren Wasserfall vorzuzeigen hatte, und erreichten nach einer guten Stunde das Castle.

Castle Donovan Drimoleague

Castle Donovan Drimoleague

Als Rückweg schlugen wir zuerst einen anderen Weg zwischen eingezäunten Weiden hindurch ein, der schließlich jedoch wieder auf den Hauptweg zurückführte. Ein süßer, schwarzer Esel, den wir schon auf dem Hinweg begrüßt hatten, kam auch jetzt gleich wieder auf uns zu und freute sich über die Streicheleinheiten, die wir im angedeihen ließen. Ausgepowert und atemlos kamen wir wieder auf unserem Hügel an. An diesem letzten Abend verabschiedeten wir uns am Lagerfeuer mit einem weinenden Auge von der Lodge, Drimoleague und natürlich David, unserem lieben Gastgeber, da wir am nächsten Tag frühmorgens in Richtung Cork aufbrachen.
Wir hatten Glück, ohne viel Verkehrsaufkommen erreichten wir nach einer guten Stunde den Airport, wo wir uns von unserem kleinen Peugeot, der uns treue Dienste geleistet hatte, sowie schließlich auch von Irland verabschieden mussten.
Fazit: Eine faszinierende Insel mit Landschaften, die einem den Atem rauben. Eine Woche ist natürlich viel zu wenig Zeit, aber das bedeutet nur, dass wir wieder kommen müssen auf diese traumhafte Insel.