Ägypten – im Land der Pharaonen 08.12.-15.12.2006

Ägypten, das Land der Pharaonen am Nil, besuchte ich im Rahmen einer Inforeise des Veranstalters ETI. Hierbei bekamen wir einen schönen Überblick über Ägypten sowohl als Badedestination als auch seine kulturellen Höhepunkte im Rahmen einer Nilkreuzfahrt.  Leider haben wir von letzterem einfach zu wenig gesehen, so dass ein Wiederkommen unbedingt nötig ist.

Nach einem Nachtflug kamen wir früh um halb 3 erschöpft in Hurghada an und fielen todmüde ins Bett. Da die Ägypter es gut meinten, hatten sie die Klimaanlage im Zimmer eingeschaltet, was dazu führte, dass ich mich nun wie in einem Kühlschrank fühlte und mich erst einmal auf die Suche nach zusätzlichen Decken machte.

Grand Resort Hurghada

Grand Resort Hurghada

Geweckt wurde ich das erste Mal bei Sonnenaufgang vom Muezzin, der sein Gebet in die Nacht sang. Etwas, das uns jeden Morgen erwartete, was wir aber nach einigen Tagen gewohnt sein werden. Heute war der Tag vollgepackt mit Hotelbesichtigungen in Hurghada, wir sollten ja sehen, was wir verkaufen. Mir haben sowohl das Grand Hotel als auch das Grand Resort und vor allem das Siva Grand Beach gefallen. Am Abend erwartete uns zum Abendessen eine Folkloreshow mit Bauchtanz und Co, auch zum Mitmachen, wer sich traute.
Das Wecken am nächsten Morgen war sehr früh, da unser Bus Richtung Luxor schon um 05:30 Uhr Hurghada verließ.

Sonnenaufgang

Sonnenaufgang

Noch müde, aber aufgeregt, was der Tag wohl bringen mag, fuhren wir nach Port Safaga, wo wir uns mit vielen anderen Bussen trafen, um gemeinsam im Konvoi die Wüste zu durchqueren. Die Masse an Menschen machte sich vor allem bei einem kurzen Toilettenstopp bemerkbar. Und an diesem Rastpunkt waren auch die aufdringlichen Händler und Kamelführer, die einem gleich wieder ein paar Euros für ein Bild mit einem Kamel abknöpften. In Luxor ging es zu einem Besichtigungsmarathon durch alle im Hafen liegenden Schiffe von Grand Cruises. Leider konnte ich am Ende die Schiffe nicht mehr unterscheiden, aber ich fand sie sowieso alle ziemlich gleichwertig. Die Ausstattung erinnerte etwas an Agatha Christies „Tod auf dem Nil“, sehr kolonial, aber mit Charme. In den anschließenden drei Stunden fuhren wir mit dem Bus von Luxor nach Assuan; da es in Ägypten schnell und früh dunkel wird, war diese Fahrt sehr abenteuerlich, da die Ägypter anscheinend ihr Licht erst anschalten, wenn sie merken, dass ihnen jemand entgegenkommt, was manchmal sehr kurzfristig erfolgt. In Assuan angekommen, checkten wir auf unserem Schiff „Grand Rose“ ein und machten uns anschließend auf den Weg in die Stadt. Der Basar in Assuan ist riesig, allerdings wäre ich am liebsten nach 5 Minuten wieder umgekehrt, da ich mit dieser aufdringlichen Mentalität einfach nichts anfangen kann. Im Anschluss ließen wir uns noch einen wirklich sehr guten Pfefferminztee in einem Café schmecken, bevor es zurück zum Schiff ging, wo wir uns im Billard versuchten und kläglich gegen die anwesenden ägyptischen Männer scheiterten.
Der nächste Tag war entspannend. Wir faulenzten auf dem Sonnendeck, sprangen zwischendurch in den wirklich kalten kleinen Pool an Deck und ließen die Landschaft an uns vorbeiziehen.

Nil

Nil

Eine Nilkreuzfahrt ist die perfekte Möglichkeit, um das historische Erbe entlang dieses Flusses kennenzulernen. Es reihen sich so viele Tempel aneinander, dass sich für jeden Tag genug Beschäftigung findet.  Die Sehenswürdigkeiten werden normalerweise auf der Fahrt von Luxor nach Assuan angefahren, so dass man die Rückfahrt innerhalb eines Tages durchfährt. Spannend war an diesem Tag vor allem das Durchfahren der Schleusen.

Durchfahren einer Schleuse

Durchfahren einer Schleuse

Am späten Abend legten wir wieder in Luxor an.
Der nächste Morgen begann wieder mit einem frühen Wecken, um das Tal der Könige mit den riesigen Memnon-Statuen sowie die Totenstadt Theben West und den Karnak-Tempel in Luxor zu besichtigen. Die Besichtigungen empfehlen sich sogar im Winter am frühen Morgen, da es schon am späten Vormittag so heiß wird, dass es vor allem in den Gräbern zu einer Tortur wird.

Auf dem Weg ins Tal der Könige

Auf dem Weg ins Tal der Könige

Sonnenaufgang mit Ballons über dem Tal der Könige

Sonnenaufgang mit Ballons über dem Tal der Könige

Wir setzten mit einem Boot über den Nil und fuhren dann ins Tal der Könige. Dort sahen wir die vielen Heißluftballons im Morgenrot hinter den Memnon-Kolossen aufsteigen, ein beeindruckender Anblick.

Memmnon-Kolosse

Memmnon-Kolosse

Memmnon-Kolosse

Memmnon-Kolosse

Am Terrassentempel der Hatschepsut fuhren wir vorbei und besichtigten dann drei Gräber im Tal der Könige. Es sind immer abwechselnd drei Gräber geöffnet, um den restlichen eine „Ruhepause“ zu gönnen, da die Luftfeuchtigkeit, die durch so viele Besucher in den Gräbern entsteht,  die vielen Wandgemälde nicht unbedingt verbessert. Beeindruckend sind diese aber allemal, diese Farben und die Darstellungen an sich sind atemberaubend – man könnte angesichts der Hitze behaupten „im wahrsten Sinne des Wortes“.

Gräber im Tal der Könige

Gräber im Tal der Könige

Im Anschluss fuhren wir zurück auf die Ostseite des Flusses und besuchten den genauso faszinierenden Karnak-Tempel.

Karnak Tempel Luxor

Karnak Tempel Luxor

Karnak Tempel Luxor

Karnak Tempel Luxor

Karnak Tempel Luxor

Karnak Tempel Luxor

Obelisk im Karnak Tempel

Obelisk im Karnak Tempel

Obelisk im Karnak Tempel

Obelisk im Karnak Tempel

Die mächtigen Säulen, die einen umgaben, ließen mich etwas mit Wehmut daran denken, dass wir die mächtigen Pyramiden bei dieser Reise leider nicht zu sehen bekamen. Aber einen Vorgeschmack auf die architektonischen Meisterleistungen der alten Ägypter bekamen wir auch hier. Überall waren Szenen der ägyptischen Götterwelt in die Steine geritzt und natürlich durfte auch ein überdimensionaler Skarabäus nicht fehlen. Wie uns unser Reiseleiter erzählte soll es Glück bringen, wenn man diesen umrundet, so haben wir uns das natürlich in typischer Touristenmanier nicht nehmen lassen.

Skarabäus im Karnak Tempel

Skarabäus im Karnak Tempel

Am Nachmittag ging es im Konvoi zurück nach Hurghada.
Am nächsten Morgen fuhren wir um 09:00 Uhr mit der Fähre nach Sharm el Sheikh auf die Sinai-Halbinsel. Unser Reiseleiter wollte uns weismachen, dass die Überfahrt nur eine Stunde dauert, mir war allerdings beim Start des Bordfilms „Der Herr der Ringe – Die Rückkehr des Königs“ schon klar, dass das nicht ganz stimmen konnte. So fuhren wir 3 Stunden übers Rote Meer in einer Schnellfähre, die einigen nicht so gut bekam. Dort angekommen, besichtigten wir die sehr schönen Häuser Ghazala Gardens und Ghazala Beach, von denen mich vor allem Ersteres beeindruckt hat. Im Anschluss unternahmen wir noch etwas, was in Deutschland sicher nicht möglich gewesen wäre, wir besichtigten die Baustelle des gerade im Bau befindlichen Grand Sharm.

Ausblick vom Grand Sharm Hotel

Ausblick vom Grand Sharm Hotel

Absperrungen oder Schutzhelme sind in Ägypten Fremdworte, scheint mir.  Nach erneuter 3stündiger Fahrt erreichten wir wieder Hurghada.
Am nächsten Tag besichtigten wir noch zwei Häuser in Hurghada und im Anschluss das Grand Makadi und das Makadi Palace Hotel in der Makadi Bay südlich von Hurghada. Hier hat man bessere Schnorchelbedingungen, dafür sind allerdings auch Badeschuhe am Strand nötig, da die Korallen bis an den Strand reichen.

Hinterland von Makadi Bay

Hinterland von Makadi Bay

Hinterland von Makadi Bay

Hinterland von Makadi Bay

Der letzte Tag brach an und wir hatten die Möglichkeit, noch an einem für diese Gegend typischen Ausflug teilzunehmen. Mit einem Tauchboot ging es hinaus aufs Rote Meer. Bei einem sehr beliebten Tauch-/Schnorchelstopp, wie die vielen anderen Boote bewiesen, versuchte ich mich das erste Mal in meinem Leben im Schnorcheln und nach einer Weile hatte ich auch endlich den Trick mit dem Atmen durch den Schnorchel heraus und konnte mich von den vielen bunten Fischen, allen voran den vielen „Nemos“ (Clownfischen) faszinieren lassen.

Schnorchel Ausflug

Schnorchel Ausflug

Irgendwie war die Weite unter Wasser anfangs etwas erschreckend, aber auch schön. Nach einer Weile fuhren wir weiter auf die Insel Giftun Island, eine wunderschöne kleine Insel mit richtig schönem weißem Sandstrand.

Giftun Island

Giftun Island

Delfine im Roten Meer

Delfine im Roten Meer

Wir entspannten dort etwas, ehe es zurück nach Hurghada ging, wo uns um kurz vor Mitternacht der Transferbus zurück zum Flughafen brachte. Nachtflüge sind schon etwas unmenschliches, vor allem wenn sie noch Verspätung haben und man dann erst um 4 Uhr früh startet.

Fazit: Ägypten ist auf jeden Fall eine Reise wert, auch wenn man mit der Mentalität nicht so viel anfangen kann wie ich. Die kulturellen Highlights sind einfach atemberaubend und aus diesem Grund sollte – meiner Meinung nach – auch eine Kombination aus Kultur und Baden gemacht werden. Ich selbst möchte auch unbedingt noch die Pyramiden sowie die Sinai-Halbinsel mit dem Mosesberg und dem Colored Canyon sehen. Ich hoffe, dass die Ägypter die Sicherheitslage in ihrem Land bald wieder in den Griff bekommen, so dass alles ohne Einschränkungen besucht werden kann, denn sie brauchen uns Touristen.