Nach einer wunderschönen Hochzeit in Edinburgh nahmen wir Montag früh den Zug nach Newcastle. Die Strecke ist sehr schön und wenn man einen Platz in Fahrtrichtung links ergattert, kann man die beeindruckende Küstenlinie und das „Holy Island“ mit den Resten des Klosters Lindisfarne sehen. Irgendwann komme ich wieder hierher und besuche bei Ebbe die Insel.
In Newcastle angekommen, bezogen wir unser Zimmer im Surtees Hotel und starteten dann zur Stadterkundung. Zuerst kreuzten wir den River Tyne zweimal, hinwärts über die Swing-Bridge und zurück über die High Level-Bridge, immer mit tollen Ausblicken auf die Tyne-Bridge und die spektakuläre Millenium-Bridge.
Danach spazierten wir vorbei am Castle Keep und dem Black Gate zur St. Nicholas Church und dann zum Eldon Shopping Center, wo wir uns im 1 Pfund Laden mit Sandwiches und Getränken für einen kleinen Lunch eindeckten.
Nächstes Ziel war das Great North Museum Hancock, welches wir nach einem kleinen Spaziergang vorbei an der Universität und der Church of St. Thomas erreichten. Der Eintritt ist frei und das Museum ist wirklich schön mit seinen Modellen von Tieren aus aller Welt und kurzen Überblicken über die Zeitepochen. Von der Zeit der Dinosaurier mit einem lebensgroßen T-Rex über die Ägypter, Griechen und natürlich die Römer mit einem Überblick über den Hadrianswall und seine Geschichte ging es noch zu den anderen Weltkulturen mit einem kleinen und kompakten Überblick. Gerade auch für Familien finde ich das Museum sehr empfehlenswert, weil man viele interaktive Spiele zu den einzelnen Stationen hat.
Im Anschluss schauten wir in unserem Zimmer das überragende WM-Match zwischen Deutschland und Portugal und beendeten den Tag schließlich mit einer Cachingtour durch die City und einem weiteren Fußballmatch.
Newcastle ist eine sehr viel schönere Stadt als ihr Ruf als Industriestadt annehmen lässt. Sie hat sich gewandelt und ist eine moderne Stadt mit vielen Highlights. Natürlich ist ein Tag zu kurz um alles kennenzulernen.
Am nächsten Morgen startete endlich unser Erlebnis Hadrianswall. Wir nahmen den Bus Richtung Hexham und von dort den Hadrianswallbus AD122 zum Housesteads Car Park, wo wir unsere Wandertour starteten. Das Housesteads Roman Fort ist eines der Kultsymbole am Hadrianswall. Die Struktur des Forts ist anhand der verbleibenden Steine noch gut zu erahnen und es gilt als eines der am Besten erhaltenen.
Der Weg führte größtenteils an den hier sichtbaren Überresten des berühmten Römerwalls entlang und bot beeindruckende Ausblicke auf die umliegenden sanften Hügel von Northumberland. Es war ein stetiges bergauf und bergab am Wall entlang.
Wir brauchten durch das Suchen mehrerer Geocaches und kleinere Pausen doch relativ lange und entschieden uns leider schon um 15:00 Uhr, unsere Wanderung in Steel Rig zu beenden. Mit dem Bus fuhren wir ab Once Brewed zurück nach Hexham und Newcastle. Vielleicht hätten wir schon etwas früher das Wandern beginnen sollen, da es auch vor Housesteads einige Bushaltestellen an schönen Startpunkten gab, z.B. am Chester Roman Fort, aber letztlich war es trotzdem ein toller Tag. Die Wege sind gut ausgebaut und durch den Bus kommt man auch gut wieder zurück. Das Tagesticket ab Newcastle kostet 15 Pfund und lohnt sich wirklich. Die Mauer hatte auf unserer kurzen Strecke so viele beeindruckende Ausblicke und bei dem weiten Blick nach Süden und Norden ins Land hinein konnten wir den Römern zustimmen, die perfekte Stelle für den Wall gewählt zu haben. Das Wetter war eigentlich perfekt zum Wandern: bewölkt, aber nicht zu kalt und auch nicht zu warm. Am Morgen, als wir bei Nieselregen gestartet waren, hatten wir schon Bedenken, ob der Tag ins Wasser fällt, aber wir hatten Glück.
Eine Wanderung auf dem Hadrianswall ist ein besonderes Erlebnis und gerne möchte ich auch noch mehr sehen und werde wohl noch einmal zurückkommen müssen, um den Rest zu erwandern.
So endete nach zwei Tagen auch schon unser kleiner Ausflug nach Nordengland und es ging mit dem Zug zurück nach Edinburgh, wobei wir wieder die Ausblicke genossen, und von dort zurück nach Deutschland.