Nach einem 10stündigen Flug kamen wir erschöpft in Bangkok an. Außer Markus und Heidi hatte, glaube ich, keiner wirklich gut geschlafen. Leider hatten wir auch jetzt keine Zeit dafür, denn kaum waren wir in unserem Hotel Imperial Queens Park, als es auch schon die erste Hotelbesichtigung gab, dann hatten wir gerade mal eine halbe Stunde zum frisch machen ehe zum heutigen Hotelmarathon weiterging: J.W. Mariott, Siam Heritage, Sheraton Royal Orchid und Ramada Plaza Menam Riverside. Bis auf die Strecke zwischen den letzten Beiden gab’s immer nur Busfahrten in wirklich abschreckendem Verkehr, zum Schluss war es eine Bootsfahrt auf dem Chao Phraya. Nach so einem Stress war dann die Erschöpfung auch zu groß und mein Körper schrie um 21 Uhr nach Schlaf. Schlau war es nicht, wie ich feststellen musste, als ich ab 3 Uhr wach war – was wiederrum wenig Erholung verhieß.
Heute ging es los, wenigstens einen Teil von Bangkok zu entdecken. Erste Station war der Blumen- und Gemüsemarkt, es war beeindruckend, welche kunstvollen Gestecke die Thailänderinnen aus Orchideen und anderen bunten Blumen zauberten. Und dann erst der Duft – ein Genuss.
Leider war es doch ein ganz schönes Gewusel und irgendwie zu hektisch für meinen Geschmack. Dann das Highlight: der Grand Palace mit dem Tempel Wat Phra Kaeo. Es ist bemerkenswert, wie kunstvoll alles gebaut ist: die vielen Farben, vieles vergoldet, die fantastischen Gestalten der Tempelwächter und dann natürlich der Smaragdbuddha aus Jade in seinem eigenen Tempel. Die Thais, die hingebungsvoll vor dieser Statue beten, das ist richtig ergreifend. Die Palastanlage wurde vom Großvater des jetzigen Königs Chulalongkorn (was vermutlich komplett verkehrt geschrieben ist) erbaut und ich musste deshalb immer an den Film “Anna und der König” denken. Unsere Reiseführerin meinte, der alte Film mit Yul Brynner sei bei den Thais anerkannt, aber der letzte mit Jodie Foster nur kitschig, Hollywood eben.
In dieser Anlage hätte ich einen halben Tag, wenn nicht mehr, verbringen können, doch mehr als eine halbe Stunde ließ unser enger Zeitplan nicht zu, leider. An einem chinesischen Tempel wurden wir wieder aus unserem Bus entlassen und mit unserem Reiseleiter Willem erkundeten wir die kleinen Gassen von China Town. Alleine hätte ich mich hier niemals lang laufen trauen, deshalb ist es doch gut, wenn man einen Guide dabei hat, denn es hat sich wirklich gelohnt. Wir begegneten auf unserem Weg vielen chinesischen Tempeln, die wir teilweise nutzten, um das dortige Klo zu benutzen.
Als wir im Hotel China Princess angekommen waren, wartete nach einer Besichtigung auch schon unser Mittagessen auf uns – Pekingente. Ich wusste vorher gar nicht, dass eine Pekingente nur aus der Haut des Tieres besteht, aber das erklärt wahrscheinlich auch den hohen Preis. Es war jedenfalls lecker und stärkte uns für die nächsten Hotelbesichtigungen: Siam@Siam Design Hotel, Baiyoke Tower und Rembrandt Hotel. Eines muss man sagen, wir hatten bei den heutigen Besichtigungen einen wirklich tollen Blick auf die Stadt, vor allem vom Baiyoke Tower, dem höchsten Gebäude Bangkoks.
An diesem Abend ging’s nach einer abenteuerlichen Taxifahrt, bei der wir keine Ahnung hatten, ob unser Fahrer uns wirklich verstanden hatte, zum Nachtmarkt von Patpong. Hier kann man echte Schnäppchen machen, wenn man handeln kann. Da ich es nicht kann war ich sehr froh, echte Feilschprofis an meiner Seite zu haben. Der Nachteil daran war allerdings, dass wir nur sehr langsam vorwärts kamen, weil diese wirklich an jedem Stand feilschten und die Händler dabei ganz schön ins Schwitzen brachten. Was mich aber wirklich nervte waren die vielen Sexschuppen rund um den Markt und die Leute, die diese so unglaublich aufdringlich bewerben. Mir sind schon die typischen Sextouristen im Flieger aufgefallen und ich möchte gar nicht wissen, wie Pattaya aussieht.
Schließlich landeten wir bei einem Drink in einer Gaykneipe, was wirklich nett und witzig war, vor allem die vielen Ladyboys. Unser Ausflug ins Nachtleben führte leider dazu, dass uns nur noch 4 Stunden Schlaf blieben, denn um 5 Uhr hieß es aufstehen.
Übermüdet landeten wir nach 1,5 Stunden auf Phuket – endlich kamen wir ans Meer, weswegen wohl die meisten Touristen hierher kommen. Der Tag war vollgepackt mit Hotelbesichtigungen: Andaman Seaview, Patong Beach Hotel, Duangjit Resort, Seaview Patong Beach Hotel und schließlich unser Übernachtungshotel für die nächsten zwei Tage, das Deevana Patong Resort. Nach diesem anstrengenden Tag hatten wir endlich ein bißchen Freizeit, zwei Stunden am Pool und danach auf zur Thaimassage. Ich muss zugeben, ich hatte keine Ahnung, was mich bei so einer Massage erwartete, aber es war unglaublich toll. Ich weiß gar nicht wie ich das beschreiben soll, man fühlte sich jedenfalls hinterher wie ein neuer Mensch und staunt darüber, wie beweglich man ist. Einziger Nachteil war der Muskelkater am nächsten Tag. Nach einem wirklich tollen Abendessen im Garten des Deevana machten wir uns zu Fuß auf nach Patong. Ich kann nur sagen, Ballermann ist ein Dreck dagegen. Schlimm sind die ganzen Sexschuppen mit den jungen Mädels und den unglaublich aufdringlichen Typen, die diese bewerben. Ich war so froh, als ich die von mir getaufte “Schinkenstraße” hinter mir ließ und endlich das Meeresrauschen bei Nacht am Strand genießen konnte. Nach einem tollen Strandspaziergang gab’s dann noch den passenden Absacker – Mai Thai.
Tag 5 verhieß eine Inselrundfahrt, erster Stopp Big Buddha. Die Statue wurde nach dem Tsunami erbaut und teilweise wird daran auch noch gebaut. Irgendwie muss ich zugeben, dass der Gedanke an diese 10m hohe Flutwelle, die so viele Menschenleben gekostet hat, immer im Hinterkopf ist. Die Statue ist jedenfalls beeindruckend und ich hoffe, dass sie für die Zukunft nur Gutes verheißt.
Unsere weitere Fahrt führte zu einer Cashew-Nuss-Fabrik, wo wir nach einer kurzen Erklärung des Handwerks genüsslich shoppen durften.
Ein alter chinesischer Tempel, der noch ein paar mehr Götter aufwies als der in Bangkok, und schließlich Teatime in einem alten chinesischen Haus schlossen das Sightseeing für heute ab.
Wie sollte es auch anders sein, der Nachmittag war wieder ein Hotelmarathon: Cape Panwa (hier hat schon Leonardo di Caprio während der Dreharbeiten zu The Beach genächtigt), Evason Phuket Resort (ein tolles Mittagessen im Paradies) und schließlich Katathani Phuket Beach Resort. In Letzterem stand schließlich etwas Freizeit auf dem Programm, eigentlich Zeit zum Baden, aber das Meer war zu stürmisch, so blieb nur der Pool zum kurzen Relaxen.
Am Abend dann gings erfolgreich shoppen ins Ceylon-Einkaufszentrum, zum Glück hatte ich wieder einen Feilschprofi an meiner Seite.
Wenn ich nicht gleich frühstücken kann, fängt der Tag nicht gut an und heute mussten wir erst zu einem anderen Hotel fahren, bevor es etwas zu Essen gab. Zum Glück gab’s das dann wenigstens vor der Besichtigung. Nächste Runde der Hotelbesichtigungen: Courtyard by Mariott at Surin Beach, Dusit Thani Laguna, Indigo Pearl und J.W. Mariott. Zwischendurch konnten wir sogar kurz einen Elefanten streicheln, für einen Ritt reichte die Zeit leider nicht.
Dann ging’s ins Paradies. Die Bootsfahrt dorthin war zwar anstrengend, aber durch eine traumhafte Kulisse, die Phang Ngha Bucht. Ich hatte bei der Fahrt mit dem Speedboot ja etwas das Gefühl wir würden über eine Straße mit tiefen Schlaglöchern fahren, aber die Felsen und Inseln entschädigten gewaltig.
Da wir spät dran waren, war die Fahrt zum Steg des Hotels sehr abenteuerlich, weil Ebbe herrschte und nur ein schmaler Kanal von unserem Boot befahren werden konnte. Unser Kapitän meisterte das jedoch gekonnt und so landeten wir im Paradies – Paradise Resort Koh Yao. Leider war’s wieder nichts mit Baden, denn die Ebbe hielt noch länger an. Aber dafür konnte man Krebse im Sand beobachten und einfach nur die Ruhe genießen.
Das Abendessen war dann ein wirklicher Traum – Dinner am Strand, Palmen, Feuer, gutes Essen, was braucht man mehr?
Vollgepackte Tage sind ja nichts neues und so hieß es auch heute früh aufstehen, Bootstransfer zurück und schier endlose Besichtigungen: The Briza Beach Resort, Ramada Resort Khao Lak, hier durften wir sogar unser Mittagessen mit fachkundiger Unterstützung selbst kochen, leider war es letztlich für meinen Geschmack alles zu scharf, ob es meine Schuld oder die des Kochs war, lass ich jetzt mal so stehen. Ein kurzer Stopp am Gedächtnisdenkmal für den Tsunami sorgte wieder für Gänsehaut. Es ist ein Polizeischiff, das damals eigentlich die königliche Familie bewachen sollte, durch die Flutwelle jedoch 1km ins Landesinnere geschleudert wurde.
Mittlerweile hat man überall Evakuierungswege angeschrieben, aber ob die etwas bringen, wenn so etwas wieder vorkommt? Da Khao Lak am schlimmsten getroffen worden war, ist hier der Gedanke noch präsenter, zumindest für mich. Ich stehe am Strand und schaue aufs Meer und denke mir, was wenn jetzt eine Welle kommt?
Unser Programm für den Nachmittag? Natürlich weitere Hotels: Khao Lak Orchid Beach Resort, Andamania Beach Resort, Apsaras Beach Resort und schließlich das Le Meridien Khao Lak. Nahe am Kreislaufkollaps brachten wir auch die letzte Besichtigung hinter uns und hatten schließlich tatsächlich 1,5 Stunden zum Frischmachen. Ich kann nur sagen, eine Regendusche ist ein Traum. So kamen wir trotz des stressigen Tages fit beim Abendessen an. Auch heute gab es ein paradiesisches Dinner, das dem gestrigen in nichts nach stand. Essen am Strand, sogar mit thailändischer Tanzvorführung. Schade, dass die tolle Stimmung mit dem Meeresrauschen im Hintergrund abrupt endete, weil noch ein Abschlussseminar anstand.
Eine Woche Thailand geht zu Ende und ich war, als ich in München landete, froh, dass mich kühles Wetter empfing. Trotz Regenzeit hatten wir eigentlich nur gutes Wetter in dieser Woche, außer heute morgen, zum Abschied weinte sogar der Himmel.
Fazit: Ich werde definitiv wiederkommen und zwar privat, um den Norden zu erkunden. Thailand ist ein wunderschönes Land mit unglaublich freundlichen Menschen und paradiesischen Stränden.
Und ich hoffe ich konnte mit diesem Bericht auch zeigen, dass eine Inforeise für einen Reisebüromitarbeiter alles andere als Urlaub ist.